Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,
am kommenden Wochenende wird das Kreuz in zweifacher Weise in unser Bewusstsein gehoben: Zum einen begeht die Kirche am 14. September, also Samstag, das Hochfest Kreuzerhöhung und zum anderen hören wir am Sonntag im Evangelium das Wort Jesu: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mk 8, 34)
Von dem emeritierten Bischof von Limburg Franz Kamphaus stammen folgende Gedanken zum Kreuz:
„Viele denken: Das Leid ist ein Zeichen des Abwesenheit Gottes. Gott hat mich verlassen. Nein, er lässt mich nicht allein, auch nicht im ungelöstesten und unlösbarsten aller menschlichen Probleme, im Leiden. Er hat keine Theorie darüber entworfen, er leidet mit. Am christlichen Glauben überzeugt mich vor allem dies: Der Gott, an den wir glauben, geht an den offenen Wunden nicht vorbei, er trägt sie selbst, und er hat die Kraft, sie zu verwandeln. Das Zeichen des Glaubens ist nicht der strahlende Held mit dem Lorbeerkranz, sondern der gekreuzigte Gottessohn mit der Dornenkrone. Seine Wunden und der schreckliche Tod werden nicht verleugnet, sondern öffentlich vorgezeigt als Sinnbild seiner schöpferischen Lebenshingabe.
Das Kreuz steht dort, wo Menschen über Leichen gehen und andere kaputt machen oder erledigen, wo unsere Lebenspläne durchkreuzt werden, wo das Bild vom guten Vater im Himmel verdunkelt wird und wir fragen: Warum, Gott? Warum ich, warum er, warum sie, warum jetzt? Warum, o Gott, warum? Da, wo es einem das Herz zerreißt, wo es zum Heulen ist, dort steht das Kreuz, mitten in der Lebensrealität. Nicht als ein frommer Gebrauchsartikel, sondern als ein Stück unseres Lebens. Wo immer ich ein Kruzifix sehe, höre ich diesen Schrei nach Gott, und ich spüre, dass Christus Gottes Nähe in die Abgründe der Gottverlassenheit gebracht hat. (…)
Das Kreuz sagt mir: Gott ist mir auch im Leiden nahe, und er ist den Leidenden nahe. Hoffnung, die trägt. Der Kreuzträger ist unser Hoffnungsträger auch in den schwierigen Situationen der Kirche.“
Das Fest Kreuzerhöhung und das Evangelium vom kommenden Sonntag wollen uns diese hoffnungsvolle Botschaft wieder in Erinnerung rufen: Christus, der Kreuzträger, ist auch uns in den Kreuzesstunden unseres Lebens nahe und wird so zu unserem Hoffnungsträger.
Am kommenden Sonntag, den 15.September, findet wie gewohnt um 12:00 Uhr der Gottesdienst in der Salesian Sisters Foundation in Bangkok statt. Die Messe wird Pater Visith von dem Redemptoristen feiern.
Ebenfalls am Sonntag findet um 11:00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Deutschen Botschaft in Vientiane statt. Im Anschluss sind alle eingeladen zu einem gemütlichen Beisammensein.
Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen,
Ihr/Euer Pater Andreas