4. Sonntag der Osterzeit 2020

4. Sonntag der Osterzeit 2020

Es war am Pier der Fähre nach Norderney. Einer der wenigen Ausflüge, die wir als Familie früher machen konnten. Himmel und Menschen und mittendrin der kleine Jörg, gerade einmal sechs Jahre alt. Kein Wunder, dass er bei all den Leuten, Impressionen, Schiffen und lockenden Abenteuern verloren ging.

Während ich dies natürlich garnicht bemerkte, geriet meine Mutter verständlicherweise in Panik. Mein Vater griff zum wohlbekannten Alzweckmittel zwecks Auffindung des verlornenen Sohnes und pfiff seine durchdringende, unüberhörbar typische Terz, identisch mit dem Türsignal beim Betreten der 7/11-Shops.

Für mich war klar: Erstens, dass man mich wohl sucht und zweitens – eindeutig, von wem der Pfiff kam und aus welcher Richtung. Meine Eltern hatten ihren Sohn wieder und ich verstand die ganze Aufregung nicht. War doch klar, dass man mich suchen wird, sollte ich verloren gehen. Schließlich war auf dieses Erkennungszeichen meines Vaters immer verlass. Ich kannte eben „seine Stimme“.

Resonanz

Jesus spricht von ähnlichem. Im Stimmenwirrwarr der Welt, in der Kakophonie der Großstadt, im Tsunami der Meinungen und Weltanschauungen wird es schwer, sich akkustisch Orientierung zu verschaffen.

Worauf sollen wir denn hören? Christus sagt: Ich kenne die meinen und die meinen kennen mich. Seine Stimme geht zu Herzen. Sie bringt etwas zum Schwingen. Sie lärmt nicht, sie ist eher kleinlaut, aber voller Kraft. Sie kennt nur Worte voll Liebe, Sanftmut, Klarheit, Entschiedenheit, voller Vergebung und Verständnis, Rettung anstelle von Urteil, Orientierung und Richtung, voll Mut und Zuwendung – und bei allem wie ein Echo seines und unseres Vaters.

Ohren spitzen

Genau wie man Musik hören und verstehen lernen muss, um sie in ihrer Tiefe zu erfassen, so ist es auch mit Gottes Wort. Seine Stimme rührt an. Sie führt zu einer Resonanz, wenn wir uns auf seine Frequenz einlassen. Christus lädt uns also ein, die Ohren zu Spitzen. Wir müssen keine Vulkanier sein, um zu verstehen, dass mit allem, was er uns sagt, uns ein langes Leben in Frieden wünscht.

4. Sonntag der Osterzeit 2020

Als die ihm Anvertrauten (Schafe) kennen wir schon die Stimme unseres guten Hirten (Christus). Wenn wir ihn anpeilen und verstehen, aus welcher Richtung sein Ruf kommt, dann geht keiner von uns verloren.

Ob uns Chirstus nun hinterherpfeift oder uns beim Namen ruft – waschen wir uns also die Ohren, damit wir sein Wort hören und auch verstehen: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“.

Beten zuhause

Wenn Sie den 4. Sonntag der Osterzeit alleine, gemeinsam, mit Kindern oder in der Familie gestalten wollen, dann biete ich Ihnen hier einige Modelle an, aus denen Sie gerne auswählen können.

>Hausgottesdienst für Alleinstehende am 4. Sonntag Osterzeit 2020

>Hausgottesdienst in Gemeinschaft am 4. Sonntag Osterzeit 2020

>Andacht zum 4. Sonntag Osterzeit 2020

Marienmonat Mai

>Maiandacht Nr. 1

Und für Kinder mit Familien

>Gottesdienst mit Kindern zum 4. Sonntag Osterzeit 2020

>Ausmalbild zum Sonntagsevangelium

Live Stream

Wie jeden Sonntag auch diesmal die Einladung zum Live Gottesdienst aus dem Bistum Trier – Beginn diesmal erst um 16.00 Uhr Bkk-Zeit unter folgendem Link:

>Live Gottesdienst aus dem Bistum Trier

Das Bistum Trier hat sich dazu entschieden, ab diesem Sonntag in gewohnt professioneller Weise immer aus einer anderen Pfarrkirche der Diözese zu senden. Diesmal aus St. Jakob in Saarbrücken, wo ich vor unendlich langer Zeit einmal Kaplan war.

4. Sonntag der Osterzeit 2020
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