Immer gut geschmiert
Beim Ayurveda, beim SPA, bei der traditionellen Ölmassage oder bei vielfältigen Detox- oder Entspannungstherapien wird es verwendet: Öl unterschiedlicher Herkunft und Temperatur, flüssig oder als Salbe, mehr oder weniger temperiert, angereichert mit Duftstoffen, ätherischen Komponenten oder feinsten Salzkristallen zwecks Peeling. Eine ganze Wellnessindustrie hat sich dieses natürlichen Schmierstoffes bemächtigt, um für Schönheit, Gesundheit, Entspannung und einen hohen Wohlfühlfaktor zu sorgen – mit Erfolg.
Aber wie so oft… Es gibt kaum etwas Neues unter der Sonne. Denn Salbungen gab es bereits in frühantiker Zeit zu unterschiedlichen Anlässen. Schon die Ägypter salbten ihre Toten, um sie sozusagen reisefertig für das ewige Leben zu machen. Aber nicht nur im heidnischen Umfeld waren Salbungen bekannt.
Schmiermittel Olivenöl
Die Bibel kennt Salbungen mit wohlriechendem Olivenöl sowohl im kultischen, wie auch im weltlichen Sinne. Die Salbung zum Propheten und König wird aus dem Alten Testament überliefert, die Salbung der Toten finden wir im Neuen Testament bei Lazarus und am Ostermorgen am Grabe Jesu wieder. Auch der barmherzige Samariter salbt die Wunden des Verletzten.
Salben und spezifischer Weise das im Mittelmeerraum beheimatete Olivenöl haben eine zweifache, nämlich eine pharmazeutische und eine kosmetische Bedeutung. Sie wirken medizinisch, indem sie die Wundheilung fördern und Narbenbildung hemmen. Daneben haben sie pflegenden Charakter. Sie glätten die Haut und machen sie geschmeidig, Falten werden minimiert. Das ist eine Eigenschaft, die nicht nur die Damen zu schätzen wissen.
Die Kirche heute kennt ebenfalls die Verwendung von Öl zur Salbung bei den Sakramenten der Taufe, Firmung, Weihe und Krankensalbung. Und immer wieder gilt das Versprechen, das uns bei unserer Taufe gemacht wurde. Wir sind und bleiben ein Glied des Volkes Gottes und gehören für immer Christus an, der selbst gesalbt wurde zum Priester, König und Propheten (aus dem Ritus der Taufe, Chrisamsalbung)
Heil an Leib und Seele
Und genau das ist es, was Gott uns schenkt. In der Salbung drückt er aus, dass wir von im geheilt werden an Leib und Seele. Er will das Heil des Menschen und nicht sein Unglück. Darüber hinaus hat Gott uns schön gemacht – jenseits aller Vorstellungen der Mode, die ehedem wechselt wie die Jahreszeiten und unabhängig vom Alter oder Leistungsvermögen. Wir tragen abbildhaft das Antlitz Jesu und sind daher mit einer menschlichen Würde und einer Schönheit ausgezeichnet, die kein Schönheitschirurg je herzustellen vermag.
Selbst wenn man an Grenzen der Existenz gelangt, zum Beispiel bei der Erfahrung der Schwäche und der Krankheit, wenn nicht mehr alles schön und heil ist, selbst dann bleiben wir nicht allein. Das Sakrament der Krankensalbung wird leider immer noch sehr kurzsichtig auch als „Letzte Ölung“ bezeichnet. Dies ist aber eine Engführung und bezieht sich wirklich nur auf die unmittelbare Zeit vor dem Sterben.
Krankheiten äußern sich aber vielschichtig. Körper und Geist können leiden – oftmals sehr langfristig und sogar unbemerkt von anderen. Krankensalbung heißt aber auch: Gott geht mit mir in guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und selbst der Tod scheidet uns nicht von seiner Liebe – dies ist in allen Lebensaltern der Fall.
„Durch diese heilige Salbung …
… helfe Dir der Herr in seinem reichen erbarmen. Er stehe Dir bei in der Kraft des Heiligen Geistes“. So wird über dem Kranken gebetet bei der Spendung der Krankensalbung.
Deshalb die Einladung, dieses Sakrament immer dann zu empfangen, wenn Sie Ihr ganz persönliches Leid oder Krankheit Gott anvertrauen und ihn um seinen Segen und Trost bitten möchten. In der Salbung – in die geöffneten Hände und auf die Stirn – sagt Gott Ihnen seine Nähe zu, auch wenn diese vielleicht ganz anders ist, als man erwartet oder sich wünscht.
Vielleicht kennen sie ja auch ältere oder kranke Menschen in Ihrer Nähe, die sich darüber freuen würden, diese Sakrament zu empfangen. Bringen Sie jene doch einfach mit, wenn es geht …
So möchte ich ganz herzlich einladen zum nächsten Sonntagsgottesdienst. Innerhalb der Messe besteht dann die Möglichkeit, das Sakrament der Krankensalbung zu empfangen:
in Bangkok:
Sonntag, 04. März 2018
10.30 Uhr, Kapelle St. Louis Hospital, Sathorn
in Pattaya:
Samstag, 03. März 2018, um 11.00 Uhr,
St. Nikolaus Kirche, Sukhumvit
Herzlich
Jörg Dunsbach, Pfr.