Schweizer Botschafter verlässt Yangon
Überraschend kam die Nachricht, dass Paul Seger, seit drei Jahren Botschafter der Schweizer Eidgenossenschaft in Myanmar, Anfang August Yangon verlassen und sich in dieser Funktion den neuen Aufgaben in Berlin stellen wird.
Er folgt damit Botschafterin Christine Schraner Burgener, die ja auch schon in Bangkok für die Schweiz tätig war. Sie wurde im Mai vom UNO-Generalsekretär zum „Special Envoy“ von Myanmar ernannt. Ich hoffe für uns alle, dass wir sie auch bei einem ihrer vielen Besuche in Yangon beim Gottesdienst begrüßen dürfen. Eine deutschsprachige Auslandsgemeinde im ehemaligen Burma mit UN-Vertreterin – das gibt es auch nicht alle Tage… Wir werden sie bestimmt herzlich willkommen heißen dürfen.
„Es ist mit Sicherheit sehr sehr spannend gewesen, ein asiatisches Land beim Übergang von einer Militärregierung zu einer wachsenden Demokratie begleiten und erleben zu dürfen. Myanmar hat soviel Potenzial. Mit Interesse werde ich die weiteren Entwicklungen verfolgen.
Auch und gerade, wie die neue Regierung mit den verschiedenen Ethnien umgehen wird. Das wird eine sehr große Herausforderung bleiben“, sagt der scheidende Botschafter auf Nachfrage, was denn das Interessanteste in den vergangenen drei Jahren seiner Tätigkeit war.
Die wachsende Auslandsgemeinde wurde von Botschafter Seger immer unterstützt; sei es durch die Mitfeier der Gottesdienste oder die Bekanntgabe der Gottesdiensttermine in der Schweizer Community. Wir alle können dankbar sein für dieses unterstützende und aufbauende Engagement durch die Schweizer Vertretung.
Auf Berlin freut er sich schon. „Die Bundesrepublik ist einer der größten Handelspartner innerhalb der EU. Als Nachbarländer verbindet uns so vieles. Die großen aktuellen Fragen Deutschlands werden daher auch die Schweiz betreffen. Dabei mitarbeiten zu können, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, aber auch spannend und interessant“, gibt Botschafter Seger zu bedenken, wenn er an seine künftige Arbeitsstelle denkt.
Besonders freut er sich, „andere Bundesländer Deutschlands kennen zu lernen, die mir bisher unbekannt sind. Ein Aufenthalt an Mosel und Saar wäre reizvoll. Und der Einblick in die grenznahen Länder Luxembourg und Frankreich. Der Wein soll dort ja besonders gut sein“, wünscht er sich von Herzen. Gut – dabei kann ich ihm gerne helfen.
Am vergangenen Sonntag, dem 22. Juli 2018, konnten wir Botschafter Seger im Gottesdienst in Bangkok verabschieden. Leider lässt seine schnelle Abreise aus Myanmar eine Verabschiedung im Kreis der Gemeinde in Yangon nicht mehr zu. Daher hier in der thailändischen Schwestergemeinde die Segens- und Glückwünsche, verbunden mit dem besten Dank für seine Mitarbeit. Wir alle werden ihn in Yangon vermissen, aber wir wünschen ihm und seiner Familie in Berlin viel Erfolg und Gottes reichen Segen.
Herzlich
Jörg Dunsbach, Pfr.
Dankesschreiben
Lieber Jörg, liebe Gemeinde
Vielen herzlichen Dank an Jörg für die sehr netten Abschiedsworte anlässlich der Messe vom vergangenen Sonntag und jetzt auch im Rundbrief, welche ich außerordentlich geschätzt habe. Auch wenn ich offen gestanden mit etwas Wehmut Myanmar verlasse, wo es Colette und mir sehr gefallen hat, freue ich mich auf die neue Herausforderung in Berlin, und zwar nicht nur aus beruflichen Gründen.
Für mich schließt sich in gewissem Sinne auch in meiner Familiengeschichte ein Kreis: Mein Großvater Max Seger kam 1900 im Wiesental im Südschwarzwald zur Welt und wanderte erst 1918 nach dem I. Weltkrieg in die Schweiz aus. Genau 100 Jahre später kehre ich nun ins Heimatland meiner Vorfahren als Schweizer Botschafter zurück.
Die Aussichten unseren Nachbarn Deutschland aus nächster Nähe kennenzulernen, worunter auch das Saarland :-), tönen sehr vielversprechend.
Ich wünsche dir, Jörg, und der ganzen Gemeinde nur das Beste und hoffe, den einen oder anderen bei Gelegenheit wiederzusehen.
Herzlich, Paul (Seger)
Ambassador of Switzerland to Myanmar