Wir sind Europameister

Wir sind Europameister

Und was bist Du?

Zugegeben – ich persönlich halte es ja mit Winston Churchill, wenn auch das ihm zugeschriebene Zitat nicht belegt ist: „Never Sports!“ Und doch freue ich mich, wenn eine deutsche Mannschaft es wieder einmal geschafft hat in einem internationalen Wettbewerb. Glückwunsch – wir sind Europameister im Handball, und die Spieler standen zurecht auf dem obersten Treppchen. „We are the Champions …“

Wie bei allen Wettbewerbern – der zweite und der dritte Platz werden zwar noch lobend erwähnt, geraten aber schnell in den Hintergrund, wenn nicht sogar in Vergessenheit.

Wir sind Europameister. Die Identifikation mit den Siegern fällt uns daher besonders leicht. Und wie ist das im richtigen Leben? Nicht jeder gehört zu den Champions, viele versuchen stets ihr Bestes und kommen doch keinen Schritt weiter. Eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen fühlt sich zumindest subjektiv als Looser, als Verlierer, der eben nur daneben steht. Eine durchaus sehr verständliche, weltliche Sicht, denn nur „the winner takes it all!“

Und am kommenden Sonntag holen wir den Gedenktag des Heiligen Blasius nach. Und was hat der jetzt mit Abba und Europameister zu tun?
Nun, viele verbinden mit diesem Heiligen den besonderen Segen, bei dem man Gott um Bewahrung vor Halskrankheiten und Leiden an Leib und Seele bittet. Ein durchaus volkstümliche-beliebter Zuspruch, verbunden mit der tiefen Sehnsuch nach körperlich-seelicher Unversehrtheit.

Platz Eins

Gespendet wird der Segen ja zwischen zwei gekreuzten Kerzen. Bis heute habe ich keine schlüssige Erklärung gefunden, warum dies so gemacht wird. Vielleicht hängt es mit der Symbolik aus der Ostkirche zusammen, in der die beiden Kerzen die zweifache Natur Jesu repräsentieren – nämlich Gott und Mensch zugleich zu sein.

Wir sind Europameister

Natürlich kennen wir diese Situation, Gesegnete zu sein, also den Segen passiv zu empfangen. Aber wechseln wir doch mal die Perspektive, nur so aus Spass -, nämlich auf die Seite des Priesters, der ja nicht selbst den Segen spendent. Gott ist es, der hier aktiv wird. Er ist es eigentlich, der segnet. Und plötzlich ändert sich auch die Blickrichtung. Wenn ich zwischen den gekreuzten Kerzen stehe, dann sind diese sowas wie Platz Nummer Drei und Zwei – und ich dazwischen auf Platz Nummer …? Na? Richtig: Eins!

alle sind Gewinner

Das heißt doch: In den Augen Gottes bin ich ein Gewinner. Aus Gottes Sicht darf ich mich ganz seines Ansehens freuen – er schaut mich an und freut sich über sein Geschöpf. Klar – kennt er auch alles, wo ich „geloost“, also verloren habe und nicht dem eigenen Anspruch gerecht wurde. Und doch stellt er mich mit jedem anderen in die Mitte auf das Siegertreppchen seiner Zuneigung.

Wir sind Europameister

Na, und wenn er das mit jedem macht, dann gibt es in den Augen Gottes eben keine Looser, keine Verlierer mehr.  Wir sind und bleiben in seinen Augen unverlierbar wertvoll und wichtig. Weil Gott die Menschen unbeschreiblich liebt, haben in seinem Herzen alle den ersten Platz. Und da der Gewinner alles bekommt, mach auch Gott keine halben Sachen, sondern liebt jeden unendlich gleich. Das kann nur er!

Deshalb heute besonders herzliche Einladung zum nächsten Gottesdienst am Sonntag, den 7. Februar, 10.30 Uhr , Kapelle St. Louis Krankenhaus, Sathorn mit anschließendem Empfang des Blasiussegen.

Herzliche Grüße auch an alle aus der neuen Gemeinde in Yangon. Dort fand am vergangenene Samstag der erste deutschsprachige Gottesdienst statt. Mehr dazu auch im Reisebericht hier auf unserer Homepage.

Herzliche Grüße

Jörg Dunsbach, Pfr.

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