Allerheiligen und Allerseelen – Tage der Hoffnung, nicht der Trauer

Allerheiligen und Allerseelen - Tage der Hoffnung, nicht der Trauer
Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,

der Monat November ist in vielerlei Hinsicht ein Monat des Todes bzw. der Vergänglichkeit.

Da, wo es einen Herbst gibt, ist die Natur gekennzeichnet vom Vergehen: Die letzten Blumen verblühen und die Bäume verlieren ihre Blätter.

Viele Staaten gedenken im November der Verstorbenen, besonders der Opfer von Kriegen: So in Deutschland der Volkstrauertag oder in Großbritannien, den meisten Commonwealth-Staaten und Frankreich der Remembrance Day.

Auch in der christlichen Tradition ist der November in besonderer Weise dem Gedenken an die Verstorbenen gewidmet: Die evangelischen Christinnen und Christen tun dies Ende November am Totensonntag, die Katholikinnen und Katholiken mit Allerheiligen am 1. November und Allerseelen am 2. November.

Dabei besuchen viele Menschen die Gräber ihrer Angehörigen. Dort legen sie Blumen nieder und zünden Kerzen an. Damit bringen sie zum einen ihre liebe Erinnerung zum Ausdruck, aber auch ihre christliche Zuversicht, dass nicht Tod und Dunkelheit das letzte Wort über das Leben der Verstorbenen haben, sondern Leben und Licht.
Oder wie ein Mitbruder von mir einmal in einer Predigt zu Allerheiligen und Allerseelen sagte: „Am Ende des Lebens unserer lieben Verstorbenen steht nicht ein Punkt oder ein Fragezeichen sondern ein Doppelpunkt. Denn das Entscheidende kommt noch.“

In einer der Lesungen der Liturgie zu Allerseelen heißt es: „Schwestern und Brüder, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen.“ (1 Thess 4, 13-14)

So sind Allerheiligen und Allerseelen für uns Christen keine Trauertage, sondern vielmehr Ausdruck der Verbundenheit mit den Verstorbenen und der Hoffnung auf Auferstehung.

In dieser österlichen Hoffnung wollen auch wir am kommenden Wochenende unserer Verstorbenen gedenken, unserer Familienangehörigen und Freunde, aber auch all derer aus der deutschsprachigen Community, die im vergangenen Jahr hier in Thailand gestorben sind, besonders derer, die ohne Angehörige verstorben sind. Wir tun dies in der Hl. Messe am Samstag um 10:00 Uhr in der St. Nikolaus Church in Pattaya und am Sonntag um 11:00 Uhr in der St. John Bosco Church in Bangkok.

Es grüßt Sie herzlich
Pater Andreas