Karfreitag

Karfreitag

Aus. Aus und vorbei.
die Zeit zusammen
die Pläne
der gemeinsame Weg
die Hoffnung auf Zukunft
Alles ist aus.

Passion
Leidensgeschichte damals vor 2000 Jahren, aber auch heute:
Schmerz über den Verlust geliebter Menschen
Trauer über gescheiterte Hoffnungen
Einsamkeit
Angst vor dem Sterben, dem eigenen Tod.

Manchmal würde ich den Kopf am liebsten in den Sand stecken…
aber ausweichen, verdrängen, wegschauen geht nur eine bestimmte Zeit                            
dann kommt alles wieder hoch.
Karfreitag heißt:
sich dem stellen,
aushalten,
ertragen, dass wir ausgeliefert,
dass wir endlich sind.

Aber der Karfreitag erinnert uns auch daran:
Wir sind nicht allein,
nicht in Schmerz und Trauer
Nicht im Erleiden von Unrecht und Grausamkeit
Nicht in Einsamkeit und Verzweiflung
Nicht im Gefühl des Gottverlassenseins.
 
Jesus ging diesen Weg damals.
Er geht ihn heute mit uns.
Er ist da.

Und wir können füreinander da sein:

(Nach einer Idee von Elmar Gruber, Bilder in mir)

Karfreitag

verletzt
zusammengebrochen
am Ende
das Innerste nach außen gekehrt
schutzlos ausgeliefert

Karfreitag

Zusammen-Brüche
Es kann sein,
dass uns da, wo, wir verletzt sind,
der Blick geöffnet wird
für die Brüche in Anderen         
dass wir im Schmerz                 
dem anderen nahekommen

Karfreitag

dort, wo meine Brüche zutage treten,
wo ich meine Verletzlichkeit zulassen,
sehen und annehmen kann,
an meinen Schwachstellen
wird tiefe und innige Begegnung möglich

Karfreitag

wir können einander Halt geben,
uns gegenseitig stützen und stärken
gemeinsam wachsen
zusammenwachsen
heil werden im Kreuz

Beate Czabaun