Träume sind Schäumel!?

Träume sind Schäumel!?

Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,

„Träume sind Schäume.“ lautet eine bekannte deutsche Redensart.

Und damit soll ja zum Ausdruck gebracht werden, dass Träume letztlich unwichtig sind, nichts Reales, nichts Wichtiges.

Und wenn von jemandem gesagt wird, dass er ein „Träumer“ ist, so ist es auch nicht als Kompliment gemeint, sondern als Charakterisierung eines Menschen, der nichts Richtiges zustande bringt und der mit dem „richtigen“ Leben nicht zurecht kommt.

Aber nicht erst Siegmund Freud und die von ihm begründete Psychoanalyse sahen in den Träumen mehr als bloße und unnütze Hirngespinste, die letztlich unwichtig, wenn nicht sogar schädlich sind für ein gelungenes Leben.

So gibt es in der Tradition der indigenen Ureinwohner Nordamerikas die Traumfänger, die, je nach Überlieferung, die bösen Träume fern halten oder die guten Träume behalten sollen.

Auch die Bibel schenkt den Träumen große Beachtung und misst ihnen eine große Bedeutung zu. Denn dort zeigt sich Gott den Menschen immer wieder in ihren Träumen und weist ihnen so die Richtung für ihr Leben.

Im Alten Testament sieht Jakob, der Stammvater Israels, im Traum die Himmelsleiter und der Träumer Josef bewahrt seine Familie und das ganze Volk Israel vor dem Verhungern.

Auch die Geschichte der Geburt Jesu, die wir in einer Woche feiern werden, erzählt an entscheidenden Stellen von Träumen.

So hören wir im Evangelium des vierten Advents, dass Josef im Traum ein Engel erscheint und ihm Mut macht, die schwangere Maria als seine Frau anzunehmen.

Und nach der Geburt Jesu ist es wieder ein Traum, in dem Josef von einem Engel zur Flucht nach Ägypten aufgefordert wird.

Auch die Weisen aus dem Morgenland werden nach ihrer Begegnung mit dem Jesuskind in einem Traum vor Herodes gewarnt und nehmen daher für ihren Heimweg eine andere Route.

Träume sind vielleicht doch mehr als Schäume. Sei es weil sie uns helfen, uns besser zu verstehen, sei es weil sie auf die eine oder andere Art unser Leben beeinflussen oder sei es weil sie uns vielleicht sogar etwas von und über Gott sagen können.

In diesem Sinne wünsche ich schöne Träume und einen gesegneten vierten Advent


Ihr/Euer Pater Andreas


P.S.: Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten zum vierten Advent, am Samstag (17.12.) um 11:00 Uhr in der Kathedrale Sacré Coeur in Vientiane und am Sonntag (18.12.) um 11:00 Uhr in der Don Bosco Church in Bangkok.

Träume sind Schäumel!?