Wachgerüttelt werden

Wachgerüttelt werden
Manchmal bin ich so gefangen im Alltag, in Verabredungen, Sport, meiner To-do-Liste, im Einkaufen, Planen, Organisieren, Zeit-Totschlagen am Handy etc., dass ich zwar merke, dass irgendetwas fehlt, ich aber „keine Zeit habe“, nachzuspüren, was.

Oft brauche ich einen äußeren Anlass, um mich wachzurütteln, wie wieder einmal einen Motoradfahrer, der aus dem Nichts geschossen kommt und nur sehr knapp meiner Kühlerhaube entgeht.

Mit einem Schlag wird mir wieder bewusst,
wie kostbar das Leben ist,
wie wenig ich mit all meinem Planen beeinflussen kann,
wie unwichtig viele Sorgen sind und wie unnötig Rechthaben,
wie gut es mir eigentlich geht.

Am liebsten würde ich meinen Mann, die Kinder, Eltern, Freunde, alle auf einmal in den Arm nehmen und ganz fest drücken voll Dankbarkeit, dass es sie gibt.

Und auf einmal rieche ich den Duft des Frangipani am Straßenrand, höre das Saxophon Üben des Nachbarjungen, stöhne nicht mehr gar so sehr über die Hitze, sondern freue mich am strahlenden Sonnenschein und bleibe stehen, um mit dem Guard vom Haus an der Ecke zu radebrechen, obwohl ich zu spät dran bin.  
Das war´s, was mir gefehlt hat: Im Hier und jetzt sein, meine Umgebung wahrnehmen und mich geborgen spüren in Gott.

Wachgerüttelt werden, immer wieder mal – das wünsche ich Ihnen und mir!

Beate Czabaun
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