Gott liebt uns.
Er liebt nicht alles, was wir tun,
aber uns, uns liebt er.
So wie wir sind.
Ohne wenn und aber.
Auch dann, wenn wir es nicht verdienen.
Vielleicht dann besonders, weil wir es dann am meisten brauchen.
Manchmal brauche ich diesen Zuspruch,
wenn ich das Gefühl habe, dass ich nichts auf die Reihe bekomme,
wenn ich (meinen) Erwartungen nicht entsprechen kann,
wenn ich mich selbst nicht ausstehen kann…
Manchmal brauche ich diese Erinnerung,
damit ich über meinen Schatten springen kann,
damit ich mir und anderen eingestehen kann, was ich falsch gemacht habe,
wie Zachäus, der Zöllner, der alle betrogen hatte: als Jesus bei ihm, dem Sünder, zu Gast sein wollte, konnte er alles, was er anderen weggenommen hatte, aus vollem Herzen zurückgeben und darüber hinaus vielfach wieder gut machen (Lukas 19).
Manchmal brauche ich diesen Ansporn,
damit ich daran denke, dass Gott nicht nur mich bedingungslos liebt, sondern auch die, die ich nicht leiden kann, die mich auf die Palme bringen mit ihrem Verhalten.
So wie der Theologe Elmar Gruber einmal gesagt hat: „Und wenn ich dann wieder mal kurz davor stehe loszupoltern, weil sich einer rücksichtslos vordrängt, dann denke ich daran, dass du, Gott, auch dieses dein Geschöpf über alles liebst – was mir zwar vollkommen unverständlich ist, aber gut, dass du es liebst, denn ich bin gerade verhindert…“
Beate Czabaun